>> schwarz rot gold 2024 bei den >> 13. Wiesbadener Fototagen
ZUKUNFT? WELCHE ZUKUNFT?!

23. August bis 7. September 2025
Ausstellungseröffnung: Sa 23. August 2025, 19:00 Uhr

Wir leben heute in einer Zeit, in der sich die Zukunft alles andere als klar anfühlt. Sie gilt als nicht mehr planbar, zeigt sich kaum vielversprechend, erzeugt mehr Ängste als Hoffnung, ist nebulös, noch schlimmer: scheint ein Terrain zahlloser Unsicherheiten zu sein. Wir stehen am Scheideweg. Forderungen nach grundlegenden Veränderungen werden immer lauter.

Doch wie sollen diese aussehen? Was für eine neue Welt wollen wir gemeinsam erschaffen? Welche anderen Welten sind überhaupt möglich? Wie wollen wir leben? Wovon träumen wir? Was wünschen wir uns?

Das sind nur einige Fragen, mit denen sich die Hauptausstellungen der 13. Wiesbadener Fototage unter dem Motto » Zukunft? Welche Zukunft?! « beschäftigen. Die ausgewählten Fotoserien und Videoarbeiten sollen vermeintliche Gewissheiten in Frage stellen, Denkanstöße bieten, Hoffnungen wecken und neue Horizonte eröffnen.

>> orte/beteiligte künstler:innen: AKTIVES MUSEUM SPIEGELGASSE laura pannack / FRAUEN MUSEUM WIESBADEN jürgen altmann, kai brüninghaus, eva bystrianská, ulrike hannemann, pia hertel, ele runge / GALERIE RUBRECHT CONTEMPORARY sven weber, lara wilde / KUNSTHAUS WIESBADEN / serghei duve, sibylle fendt & paula winkler, daša geiger, mohammad rakibul hasan, elliott kreyenberg, ziyi le, melina lehmacher, julius schien, filippo venturi, marcelina wellmer, yana wernicke / KÜNSTLERVEREIN WALKMÜHLE verdiana albano, jenny bewer, katerina belkina, toby binder, arne grashoff, jan hottmann, seunggu kim, emilé krutulyté, gerd waliszewski / >> KUNSTVEREIN BELLEVUE-SAAL falk.brvt, gosbert gottmann, tobias kruse, maartje martisan / SAM – STADTMUSEUM AM MARKT / eva bachmann, berit jäger, arez ghaderi, jan richard heinicke, sofia samoylova / EDU FORUM IM MUSEUM WIESBADEN / sonderausstellung studierender der fotografie an der hochschule rheinmain. gezeigt werden arbeiten von
zoe abt, vera backstein, michael bott, laura freund, julian fröhleke, aron hahn, maxima hermanns, fabienne hopf, kaya schulz, pine steinfurth, luise weinz, anna-kalliopi zachariadis

falk.brvt – schwarz rot gold 2024

basis der arbeit ist die 2008 erstmals auf der nordart 08 gezeigte wandinstallation „>> schwarz rot gold“. die installation zeigte eine umfangreiche, aus vielen quellen zusammengetragene diasammlung, die feinsäuberlich in einliter einmachgläsern verwahrt wurde. die bilder wurden dem betrachter vorenthalten. der rezipient musste selbst seine eigenen, inneren bilder heraufbeschwören beziehungsweise sich vorstellen. die installation diente als katalysator und reflektionsfläche: deutschland in den köpfen der menschen zwischen klischees, wirklichkeiten und abgründen.
16 jahre später scheint die frage nach dem bild, welches wir von deutschland haben und welches wir für die zukunft weiter entwickeln wollen, dringlicher denn je. in was für einer gesellschaft und mit welchem politischen system wollen wir in deutschland leben? der begriff der freiheit und der der pluralität werden neu verhandelt. alles scheint möglich. das unmöglich geglaubte rückt in greifbare nähe.

was ist unsere vision?
wie wollen wir unsere zukunft gestalten und leben?
wie ist das verhältnis vom individuum zur gesellschaft und umgekehrt?
was haben wir zu verlieren?

oder anders ausgedrück: zukunft? welche zukunft?!

schwarz rot gold 2024 – die form und ihre elemente

keine lust zu lesen – hier gibt es den text gesprochen.

das grundmotiv für die bodeninstallation bildet die dreifarbige deutschlandfahne mit ihrem seiten-verhältnis von drei zu fünf. entsprechend den drei farbstereifen gibt es drei gitterrost streifen,
jeweils verbunden durch ein leuchtstoffröhren band. jeder der drei streifen ist in jeweils 5 gitterrostquadrate zerteilt , deren abstand zueinander immer grösser wird.
die drei streifen selbst sind ebenfalls zueinander verschoben, es entsteht eine art parallelogramm.
die grundform der fahne driftet auseinander. eine metapher für das auseinanderdriften der gesellschaft.

jedes quadratische gitterrost mit der seitenlänge von 80 cm bietet platz für 6×6 einliter einmachgläser, abzüglich des raumes für die leuchstoffröhren. eine analogie an das 6×6 mittelformat, das lange zeit das standardformat in der fotografie war.

kleinbilddias im einmachglas. was sieht man, wenn man nichts sieht? der betrachter muss sich seine eigenen bilder imaginieren – es geht um die eigenen vorstellungen, wünsche und sichtweisen. die sichtbar nichtsichtbaren dias dienen als katalysator der eigenen vorstellung. vergangenes prägt das bild.

das leere einmachglas als raum für neues, für zukünftiges. für alles, was wir zu verlieren haben. für alles, was wir uns wünschen, wofür es sich als gesellschaft, als individuum lohnt, einzustehen.

das jetzt. ausgewogen treffen die gefüllten gläser (sinnbild für vergangens) auf die leeren gläser (sinnbild für zukünftiges) – es sind jeweils 225. das kippmoment, der schmale grad auf dem
wir uns derzeit bewegen wird durch die nicht leuchtenden leuchtstoffröhren symbolisiert.

alles scheint möglich.

mehr in kürze // more coming soon