imaging yourself
[ein|a] portrait – imaging yourself
reflecting reality and the inner self.
converting hidden into transparent.
power of innate imagination.
wirklichkeit und inneres wesen abbildend.
nichtsichtbares sichtbar machend.
kraft der eigenen vorstellung.
installation view at berliner liste (2010/10)
your own portrait
you want your very own portrait – solo, couple or family. first, you select the size of the work (1, 2, 3 or 4 preserving jars). then, you arrange a meeting with me for a conjoint photo session, and i will shoot a nice big batch of photos of you. as soon as the pictures are developed and filled into the jars, you will receive them from me including the neon tube. costs: starting from 800 euros. you’ve got more questions? i’m looking forward to hearing from you!
dein eigenes portrait
du möchtest dein eigenes portrait – sei es ein einzel-, paar- oder familienportrait. zuerst wählst du die grösse der arbeit (1, 2, 3 oder 4 einmachgläser). dann verabredest du dich mit mir zur gemeinsamen fotosession, ich werde entsprechend viele filme von dir/euch belichten. sobald die filme entwickelt und verfüllt sind bekommst du sie von mir inkl. der neonröhre. kosten: ab 800 euro. du hast noch fragen? ich freue mich von dir zu hören!
self-portrait // selbstportrait 13/04/2010
what you cannot see is what you get
For his project “a portrait – imaging yourself” von Traubenberg combines two parts of his work: his series of self-portraits and various commissions centred on the human form engage in a dialogue with the large installation pieces, in which he fills jars with slides and arranges them with neon tubes. The result is a personal, personalised installation, von Traubenberg fills slides of portraits in a jar, one for each person, one for each photo session.
An artist who creates images to not show them is a paradox – but it is with this gesture of refusal of the perceptible surface, that the viewer is lead further – away from possible expectations of an image-object towards subjective images, a guide into the realm of memory and imagination. The images, recorded and archived but nevertheless inaccessible, are surrounded by a mystery that stimulates the mind to create new, individual pictures and visions, celebrating the power and the freedom of the imagination.
glass – slide – light: the three elements deconstruct the traditional slide show, here nothing is shown, the light does not project the image imprinted on the slide. Simultaneously projector and screen, the mind must create the image. The glass jar as archive opposes and yet emphasises the transitory character: the content of the jar is subject to preservation and protection, but this preservation is a fundamental modification of the original state. By preserving a fruit becomes only an ingredient, a component, only a memory; the taste, colour and consistency transformed. The “preserved” images become only one part of a memory of the depicted image and its moment of maturity, the process of “preservation” charges them with different aspects and make them imply a beyond.
Melanie Lussem, 2010
was man nicht sieht, ist das, was man bekommt
Für das Projekt „ein portrait – imaging yourself“ verknüpft von Traubenberg zwei Werkstränge: Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Bild und Erfahrungen aus verschiedenen Auftragsarbeiten, in denen Menschen im Mittelpunkt stehen, verbinden sich mit den grossen installativen Arbeiten, in denen er in Einmachgläser verfüllte Dias mit Neonröhren kombiniert. Das Resultat ist eine persönliche Installation, bei der von Traubenberg geschaffene Portraitaufnahmen in ein Glas gegeben werden, eines für jede Person, für jede festgehaltene Fotosession.
Ein Künstler, der Bilder macht, um diese nicht zu zeigen, ist ein Paradox – doch ist es diese Geste der Verweigerung der Oberfläche, die den Rezipienten der Arbeiten weiterführt – weg von seinen Erwartungen an ein Bildobjekt zu den Subjektbildern, eine Reiseleitung in die inneren Erinnerungs- und Imaginationsräume, die mit den eigenen Wahrnehmungen angefüllt werden. Die dem Zugriff entzogenen, festgehaltenen und archivierten Bilder umgibt etwas Rätselhaftes, das die Imagination auf spielerische Art zur Schaffung neuer, eigener Bilder anregt, eine Feier der Freiheit der Imagination.
Die drei Elemente Glas – Dia – Licht demontieren die klassische Diaschau, denn hier wird nichts gezeigt, das Licht fällt nicht durch das Dia und projiziert kein Bild, dies muss der Geist leisten, er ist Projektor und Leinwand zugleich. Das Einmachglas als Archiv unterstreicht dessen transitorische Funktion: Das, was in das Einmachglas gefüllt wird, soll bewahrt und haltbar gemacht werden. Diese Haltbarmachung ist aber ein grundlegend verändernder Eingriff in den Ursprungszustand, wie eine Frucht durch das Einkochen nur noch eine Zutat wird, ein Bestandteil, nur noch die Erinnerung an den Ausgangsstoff, dessen Geschmack, Farbe und Konsistenz in etwas anderem aufgegangen ist. So sind auch die „eingemachten“ Bilder nur noch ein Bestandteil einer Erinnerung an den Bildinhalt und seinen Augenblick der Reife, sind aber eben durch die Verarbeitung, das „Einmachen“ aufgeladen um weitere Aspekte und weisen so über sich selbst hinaus.
Melanie Lussem, 2010
layout portrait concept (2010/07)